Vattenfall wird in den kommenden Wochen einen Antrag auf Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerkes in Krümmel stellen. Das gab der Chef von Vattenfall Europe, Tuomo Hatakka, gestern in einem Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“ bekannt.

Die Grünen Landesvorstände aus Hamburg und Schleswig-Holstein sprechen sich klar gegen dieses Vorhaben aus und werden das weitere Vorgehen Vattenfalls genau verfolgen. Der Reaktor in Krümmel ist veraltet und ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko. Nicht umsonst ist das Kraftwerk seit Juni 2007 nicht mehr in Betrieb. Welche Ursache der Störzwischenfall hatte, ist aus Grüner Sicht genauso ungeklärt, wie die hohe Zahl von Leukämiefällen bei Kindern in der Nähe des AKW Krümmel. Vattenfall setzt offensichtlich aus Profitgründen die Gesundheit der AnwohnerInnen leichtfertig aufs Spiel.

Dazu erklärt der Bundestagsdirektkandidat von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig Holstein im direkt betroffenen Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn Süd, Konstantin von Notz:

„Das Risiko des Wiederanfahrens ist gerade an einem so sensiblen Standort am Rande Hamburgs unverantwortbar. Würde hier ein GAU passieren, hätte dies ein Vielfaches der Auswirkungen, die damals in Russland entstanden. Die Region ist viel dichter besiedelt und wirtschaftlich hoch entwickelt. Ein vergleichbarer Unfall hätte tausende von Toten und hunderttausende Schwerstkranke zur Folge. Zudem würde er sich katastrophal auf die wirtschaftliche Gesamtsituation der Metropolregion auswirken und die betroffenen Bundesländer in ihrer Existenz gefährden.“