Zu dem Datenskandal bei der BKK Gesundheitskasse erklären Dr. Konstantin von Notz, Sprecher für Innenpolitik, und Biggi Bender, Sprecherin für Gesundheitspolitik der grünen Bundestagsfraktion:

Der Skandal bei der BKK Gesundheitskasse zeigt erneut, wie löchrig der Schutz höchst sensibler Daten in der Praxis ist. Die bestehenden gesetzlichen Lücken müssen unverzüglich geschlossen werden. Es ist ungeheuerlich, wenn eine Krankenkasse hinter dem Rücken der Betroffenen andere Unternehmen mit der Kundenbetreuung beauftragt. Kriminell wird es aber, wenn diese Unternehmen die Zugänge zum Datensystem weiterreichen wie ein Mikrophon beim Karaoke. In Zukunft muss gelten: Kein Zugriff von Privaten auf meine (Kranken-)Daten!
Die nötigen Regelungen für die Krankenkassen allein werden dem Problem aber noch nicht gerecht. Darüber hinaus brauchen wir klarere gesetzliche Bestimmungen für den Bereich der Telearbeitsplätze. Denn: Immer mehr Arbeit wird aus den Betrieben ausgelagert, ohne dass die Zuverlässigkeit der Auftragnehmer wirklich geklärt ist. Es kann nicht angehen, dass höchst sensible Daten ahnungsloser Menschen ohne weitere Kontrolle vom heimischen Sofa aus einsehbar sind. Hier muss auch im anstehenden Gesetz über den Datenschutz von Beschäftigten eine einschränkende Regelung gefunden werden.