Ende des Gastschulabkommens zwischen Hamburg und Schleswig- Holstein –
Gibt es auch in Zukunft noch Möglichkeit zum länderübergreifenden Schulbesuch in der Metropolregion?

Die Frage, ob es auch in Zukunft noch eine Möglichkeit zum länderübergreifenden Schulbesuch in der Metropolregion gibt, treibt derzeit zahlreiche Eltern schulpflichtiger Kinder in der Metropolregion um. Sie fordern eine rasche Klärung dieser Frage. Die Aussage des Hamburger Staatsrats für Bildung, Ulrich Vieluf, während einer Diskussionsveranstaltung am Bergedorfer Luisen-Gymnasium an diesem Dienstag, dass bislang kein Konzept für eine Fortsetzung des Gastschulabkommens vorläge, hat dazu beigetragen, die anwesenden 400 Eltern weiter zu verunsichern.

Hierzu erklärt Dr. Konstantin von Notz, grüner Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein:

„Vor dem Hintergrund, dass im Rahmen der kommunalen Strukturdebatte allerorts überlegt wird, wie man bestehende Grenzen abbauen und länderübergreifende Kooperationen ausbauen kann, versteht keiner, dass hier im Hamburger Rand augenblicklich neue Grenzen errichtet werden. Ich fordere die beteiligten Verhandlungspartner mit Nachdruck dazu auf, den bestehenden Konflikt nicht auf dem Rücken der Kinder und Eltern auszutragen.

Dadurch, dass es den Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein, wie ursprünglich in Aussicht gestellt, nicht gelungen ist, sich bis zum Ende des zweiten Quartals 2010 auf einen neuen, beide Seiten zufriedenstellenden Entwurf zu einigen, ist ein nicht hinnehmbarer Zustand eingetreten. Bis zu 100 schleswig-holsteinische Schülerinnen und Schüler sind nunmehr gezwungen, ihre bisherigen Schulen in Kürze zu verlassen. Dass die beiden Landesregierungen jetzt angekündigt haben, ein neues Abkommen bis Ende Oktober vorlegen zu wollen, dürfte für die Schülerinnen und Schüler, die durch das Unvermögen der Landesregierungen, einen tragfähigen Kompromiss im Sinne der Beteiligten zu finden, nun offenbar gezwungen sind, ihr gewohntes Lernumfeld zu verlassen, nur ein äußerst schwacher Trost sein.

Nun heißt es, eine ebenso unkonventionelle wie schnelle und tragfähige Regelung zu finden, um zu verhindern, dass diese Schülerinnen und Schüler tatsächlich ihre Schulen verlassen müssen. Langfristiges Ziel muss sein, eine zukunftsfeste Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird und den realen Lebensumständen der Metropolregion angemessen Rechnung trägt.

Daher unterstütze ich die Elterninitiative „Schule ohne Grenzen“, die gemeinsam mit den Wentorfer Grünen am kommenden Samstag, den 03. Juli 2010, zu einer Menschenkette vom Wentorfer Casinopark zum Bergedorfer Rathaus aufruft.“

Treffpunkt für die Menschenkette ist um 12:00 Uhr die Oil! Tankstelle an der Wentorfer Straße / Höppneralle. Die Kette soll bis 12:45 Uhr stehen.