Vom 06. September bis zum 1. Oktober 2010 leistete Anna Lena Meisenberger, Jurastudentin an der Universität Passau im 5. Semester, bei uns ein Praktikum in Berlin.

Praktikumsbericht von Anna Lena Meisenberg

Vom 06.09.- 01.10. 2010 leistete ich, Anna Lena Meisenberger, als Jurastudentin an der Universität Passau im 5. Semester bei dem Bundestagsabgeordneten Dr. Konstantin von Notz ein Praktikum in Berlin.

Was bedeutet Politik, welche Auswirkungen hat Politik auf mein Leben? Wie arbeitet der Bundestag? Welche Abläufe stecken dahinter? Was bedeutet es, Repräsentant des Deutschen Volkes zu sein? Auf diese Fragen konnte ich während meines Praktikums Antworten finden.

Es faszinierte mich, im aktuellen politischen Tagesgeschehen eingebunden zu sein, bei Ausschüssen und Anhörungen des Innen-, und Justizministerium dabei zu sein und Einblicke in die bundesweite Politik zu gewinnen. Egal, ob es sich um Themen wie kollektive Rechtewahrnehmung oder organisierte Kriminalität handelte, es war immer spannend den Debatten zu zuhören. Mit Konstantin von Notz als netzpolitischen Sprecher der Grünen konnte ich die aktuelle Debatte über Datenschutz und Google- Street- View sowie ELENA mitverfolgen. Ich realisierte wie wichtig es ist, sich mit Politik auseinander zusetzen. Bei allen Ausschüssen, Anhörungen und Debatten ging es um einschneidende Eingriffe, Verbesserungen, Änderungen in Lebensbereichen von Menschen. Die politische Arbeit erlebte ich als eine sich immer bewegende und lebendige Arbeit. Auch wenn sich manche Tage, besonders in den sitzungsfreien Wochen überwiegend im Büro abspielten, konnte ich mich mit spannenden Themen auseinandersetzen. Dabei waren aktuelle Information aus Kabul, neue Gesetzesentwürfe oder Organisation von Kongressen zentrale Themenbereiche.

Besonders intensiv erlebte ich mein Praktikum, da ich dank des Büros immer in alle Veranstaltungen, Besprechungen und Sitzungen miteinbezogen wurde. Die Themenbereiche von Konstantin von Notz als innenpolitischen Sprecher der Grünen und Mitglied im Innenausschuss sind sehr breit gefächert. AK III- Sitzungen sind aktuell und „es ist für jeden etwas dabei“ von Familie über Kirche bis hin zu Emigration und Menschenrechten. Zudem begeisterte es mich, im Innenausschuss zu zuhören und die aktuelle politische Entwicklung live mitzuerleben.

Gerne hätte ich in einer Sitzung meine Meinung kundgetan. Sehr gut konnte ich mit meinen Kollegen und Konstantin diskutieren und Diskussionen miterleben und ich konnte sehen, dass Politik u.a. darin besteht, sich eine eigene Meinung zu erschließen und diese zu vertreten.

Während meiner Tage bei Konstantin von Notz konnte ich sehr gut beobachten, wie Politiker sich bemühen Ungerechtigkeiten, insbesondere im Bereich des Datenschutzes, zu ändern und innovativ zu verbessern und wie sehr sie mit starkem Gegenwind zu kämpfen haben. Besonders dankbar war ich, dass ich in diese Arbeit eingebunden wurde und bei neuen Gesetzesentwürfen von Nils mitarbeiten durfte.

Das Büro organisierte einige netzpolitische Veranstaltungen, sodass es nie bei bloßer Büroarbeit blieb. Ich konnte bei einer netzpolitischen Soirèe “Freiheit und Überwachung in der digitalen Welt“ teilnehmen und Renate Künast, Jeff Jarvis, Thilo Weichert und Konstantin von Notz hören. Höhepunkt war der parlamentarische Abend der BITKOM im Hotel Adlon mit Familienministerin Kristina Schröder, Konstantin von Notz und der stellvertretenden CSU- Generalsekretärin, Dorothee Bär.

Ebenso spannend war es, den organisatorischen Aufwand hinter dem Alltag eines Abgeordneten zu sehen. Ich erstellte die Mappen für Konstantin von Notz für den Innenausschuss, AK III und die Fraktionssitzung. Nach zahlreichen Telefonaten quer durch ganz Deutschland erarbeitete ich eine Liste aller Netz- und Medienpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen. Dies half mir Einblick in Abläufe und Themen finden.

Das Büro ließ mir die Handlungsfreiheit nicht nur Büroarbeit erledigen zu müssen, sondern auch das Plenum und die Fraktionssitzung mitzuerleben oder die Bibliothek zu erkunden.

Während meiner Zeit in Berlin, fanden einige Demos wie „Freiheit statt Angst“ und die Anti- Atomkraft- Demo (ca. 100. 000 Teilnehmer) statt, an denen auch ich mit Interesse teilnahm. Ich erlebte die Zeit in einem starken politischen Umbruch.

Schön ist es Praktikanten aus anderen Bereichen kennen zulernen und so ständig neue spannende Dinge über andere Arbeitsweisen wie Ausschüsse und wissenschaftliche Arbeit zu erfahren. Die vielen jungen Mitarbeiter bei den Grünen wirkten auf mich belebend und man kam schnell miteinander in Kontakt.

Es war für mich eine äußerst belebende, kontaktreiche und lehrreiche Erfahrung, die ich nicht missen möchte und an die ich mich gerne erinnern werde. Zudem stellten die Wochen in der Bundeshauptstadt im Vergleich zu meinem bisher in der bayerischen Kleinstadt Passau verbrachten Studium einen willkommenen Kontrast dar. Ich hoffe, dass ich auch dem Büro eine Unterstützung sein konnte und bedanke mich für die erlebnisreiche Zeit bei Konstantin, Bettina, Nils, Jörn, Lasse, Christine, Sebastian und Sandra.