Ehrenamtliche schaffen Lebensqualität und sichern sie – wie das Technische Hilfswerk im Katastrophenschutz

Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember erklärt der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete Dr. Konstantin v. Notz, Sprecher für Innenpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Viele Menschen in unserem Kreis engagieren sich in ihrer Freizeit für unsere Gesellschaft und das Gemeinwohl. Sie tun das in praktisch allen Strukturen unseres Zusammenlebens: In Sportvereinen, Kirchen, in den Feuerwehren und dem THW, in Serviceclubs, bei den Tafeln, in der Kommunalpolitik und in vielen, vielen anderen Einrichtungen.

Dort, wo sich Menschen für die gute Sache engagieren, bleibt unser Gemeinwesen lebendig. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels brauchen wir einen engeren Zusammenhalt zwischen den Generationen. Bürgerschaftliches Engagement kann auch zur Selbstverwirklichung beitragen. Dieser emanzipatorische Charakter muss geschützt werden, freiwilliges Engagement darf kein Ersatz für hauptberuflich erbrachte Sozialleistungen sein.

Unser Zusammenleben verändert sich. Gerade von jungen Menschen wird heute hohe Flexibilität erwartet. Niemand arbeitet mehr sein Leben lang für den gleichen Arbeitgeber. Die wachsenden Belastungen durch Arbeit und Familie und die Erwartungen an Mobilität und Flexibilität führen zu Problemen für Menschen sich ehrenamtlich zu engagieren.

Doch Engagierte brauchen mehr als einmal jährlich gut gemeinte Worte. Verlässliche Strukturen, eine Anerkennungskultur und finanzielle Anreize müssen freiwilliges Bürgerengagement unterstützen. Auf kommunaler Ebene können Ehrenamtsbörsen oder Seniorennetzwerke Freiwillige aktivieren und ihnen organisatorischen Rückhalt geben. Der Bundesgesetzgeber sollte fördernde Rahmenbedingungen schaffen. So tritt die grüne Bundestagsfraktion dafür ein, das Gemeinnützigkeitsrecht zu entbürokratisieren, damit etwa Engagementzeiten als finanzieller Eigenanteil bei öffentlicher Förderung anerkannt werden. Das solidarische Teilen von Zeit braucht die gleiche Anerkennung, wie das Teilen von Geld, und Aufwandsentschädigungen sollten nicht auf Sozialleistungen angerechnet werden.

Unsere Gesellschaft braucht Ehrenamtliche in allen Bereichen – auch in der kommunalen Demokratie – im politischen Ehrenamt, gerade im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen. Besonders Frauen und junge Menschen möchte ich ermutigen, sich aktiv einzubringen und unser Gemeinwesen aktiv mitzugestalten. Es lohnt sich.