Besuch Trenthorst

Institutsleiter G. Rahmann im Gespräch mit Katrin Göring-Eckardt und Konstantin von Notz, Thünen-Institut für Öko-Landbau Trenthorst

Welche wichtigen bäuerlichen Traditionen leben gerade in der Ökolandwirtschaft heute noch fort? Was für Chancen bieten sich hier für faire Arbeitsplätze auf dem Lande, die woanders schon längst verloren gegangen sind? Warum ist zwar nicht jedes Bioprodukt gesünder, in der Gesamtbilanz aber besser für die Natur wie den Menschen?

Die grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt und der Möllner Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz besuchten am Dienstag das weltweit grösste experimentelle Forschungsinstitut für Ökolandbau: Das Thünen-Institut Trenthorst in Nordstormarn. Der Institutsleiter Professor Gerold Rahmann zählte die großen Chancen auf, die der Ökolandbau gerade für den ländlichen Raum bietet: „Hier werden wichtige Traditionen, wie der Zusammenhalt auf dem Bauernhof und die Zusammenarbeit im Dorfleben fortgeführt. Dafür braucht es aber auch fachliches, soziales und wirtschaftliches Know-How, hieran forschen wir.“

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Diskussionsrunde mit WissenschaftlerInnen und KommunalpolitikerInnen zu Chancen und Problemen ökologisch-sozialer Betriebe im ländlichen Raum

„Gerade Ökohöfe können auch soziale Höfe sein. Denn für Menschen mit Behinderung schafft der Öko-Landbau in ländlichen Räumen wie hier in Stormarn gute Arbeitsplätze und gesellschaftliche Anerkennung, die ihnen in anderen Branchen verwehrt bleibt“, betonte die grüne Sozialpolitikerin, die selbst vom Land aus Thüringen kommt. Zusammen mit dem Wahlkreisabgeordnete Konstantin von Notz besichtigte sie mit dem Wahlkreisabgeordneten Konstantin von Notz auf ihrer grünen Vor-Ort-Tour sozial und ökologisch vorbildliche Projekte in der Region.

„Die Forschungsarbeit in Trenthorst ist auch deswegen so wichtig, weil sie nicht blind auf Effizienzsteigerungen setzt, sondern bewusst Landwirtschaft, Naturerhalt und die dörfliche Entwicklung zusammendenkt. Moderne Biowirtschaft und naturnaher Tourismus setzen auf innovative Konzepte, ohne die die bäuerlich-dörflichen Traditionen aufzugeben. Das bringt dem Land noch viel mehr als nur Arbeitsplätze“, erklärte der Wahlkreisabgeordnete von Notz.

Pressefoto Baumpflanzung Thünen-Institut Trenthorst

Symbolische Baumpflanzung zum Abschluss des Institutsbesuchs

Trotz der zurückliegenden Erfolge, braucht die Biolandwirtschaft jedoch gezielte Förderung durch Wissenschaft und Politik, betonte Professor Rahmann. „Die konventionelle Agrarwirtschaft ist auch erst nach Jahrzehnten Erfahrung und Forschungsinvestitionen so vermeintlich effizient geworden – geben Sie uns eine Milliarde Euro für die Entwicklung einer nachhaltigen Biolegehennen-Haltung und wir bekommen eine für jeden bezahlbare Biohenne.“

Zum Abschluss pflanzten die Abgeordneten noch zwei Baumsetzlinge, wobei die Sortenfrage zu einer kontroversen Forschungsdebatte führte.