439e424cc3„Kunst und Kultur im ländlichen Raum“. Zu einem Gespräch über dieses Thema hatten die kulturpolitische Sprecherin der Grünen Kreistagsfraktion, Uta Röpcke, und der Bundestagsabgeordnete, Konstantin von Notz, heimische Kulturschaffende in die Galerie Ludwig Vöpel in Büchen-Pötrau eingeladen. Besonderer Gast war die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth. Viele interessierte Bürger und Pressevertreter gaben den Rahmen für ein knapp zweistündiges lebhaftes Gespräch.

Anfangsstatement von Claudia: „Kunst ist ein Grundnahrungsmittel der Demokratie. Wir sind in der Politik gefordert, den Rahmen dafür zu schaffen.“ Frank Düwel, Regisseur und Gestalter des Kultursommers am Kanal der Stiftung Herzogtum Lauenburg, betonte, dass es wichtig sei, nicht nur bekannte Größen, sondern alle gestaltungswilligen Menschen in das Programm einzubinden. „Jeder Beitrag hat für mich einen Wert. Diese auf Bert Brecht beruhende Erkenntnis hat in mir einen Wandel bewirkt: Wir nehmen Menschen mit, die vorher kein Forum hatten.“ Jörg-Rüdiger Geschke, Vorstands- und Beiratsmitglied der Stiftung: „Bildung ist immer kulturell. Die Stiftung hat sich durch die Beiräte geöffnet.“ Damit sei der Weg zum gemeinsamen Gestalten von Kultur geebnet.

Eine wichtige Grundlage von Kulturarbeit ist die Finanzierung. Dazu wurden verschiedene Aspekte vorgetragen. Uta Röpcke: „Für einen ausreichenden Kulturetat geht der Wunsch an die Bundespolitik.“ Düwel: „Es darf wegen fehlender Mittel kein Auseinanderdividieren von Hoch- und Alltagskultur geben. Künstler bräuchten eine Sozialkasse.“ Roth: „Geld für Kultur ist keine Subvention, sonder eine Investition. Wir Grüne suchen den Weg über Erbschafts- und Vermögenssteuer, um auch Gelder in die Kultur geben zu können. Wir brauchen dazu die sozialen Rahmenbedingungen, damit sich Kreativität im kulturellen Rahmen entwickeln kann.“ Ludwig Vöpel: „Neben der Unterstützung für den Kultursommer und die Kunstausstellung im Amt Lauenburgische Seen müsse es auch Unterstützung für Großprojekte geben. Meine Skulpturen mahnen Rückblicke in die Geschichte an, stellen die Wiedervereinigung positiv dar.“ Eine Kunstlehrerin beklagte den schleichenden Abbau von Schulstunden in ihren Fächern. Konstantin: „Auch in der Schule gilt: schneller, höher, weiter. Die Kids werden für den Markt optimiert.“ Dies bewirke Stress statt Gestaltungsfreiheit.

2014 steht das Jubiläum 25 Jahre Wiedervereinigung an. Angesichts der Zustände in der ehemaligen DDR gilt es eine Brücke zu schlagen zu den aktuellen Überwachungspraktiken der Geheimdienste. Claudia Roth hat es bei uns gefallen. Sie hat ihre Wiederkehr angekündigt.

 

13:30 Uhr-16:00 Uhr

Café von Ludwig Völpel, Pötrauer Straße 11, D-21514 Büchen

Kulturelle Gesprächsrunde mit Claudia Roth,

Ludwig Völpel Skulpteur und Gastgeber,

Frank Düwel, Dramaturg und Intendant Lauenburger Kultursommer

Annedore Granz und weiteren