Langenhorn – Die Bundestags-Spitzenkandidatin der Grünen in Schleswig-Holstein, Luise Amtsberg, will sich für den Biolandbau in Deutschland einsetzen. Das versprach sie am vergangenen Mittwoch während ihres Besuches auf dem Biolandhof von Corinna und OkeEbsen. „Genau so wie auf dem Hof von Familie Ebsen stelle ich mir Landwirtschaft vor: vielfältig, ökologisch und mittelständisch-bäuerlich geprägt.“ Ebsens bewirtschaften ca. 60 Hektar in und um Langenhorn. Neben etwa 25 Mutterkühen plus Nachzucht halten Ebsens auf ihrem Hof 40 Sauen, etwa 240 Legehennen, 60Enten, 100 Masthähnchen und zwei Ponys. Zusätzlich vermieten Ebsens sechs Ferienhäuser an Feriengäste.Biohof Ebsen1

Luise Amtsberg nutzte den Besuch, um sich mit einem Rundgang über den Hof über den Biolandbau zu informieren und mit Landwirte über die aktuelle Agrarpolitik zu diskutieren. Dabei wünschte sich Biolandwirtin Monika Volquardsen von der Friesischen Schafskäserei, dass der neue Bundestag die Chancen nutzen sollen, die die EU-Agrarpolitik aktuell bietet. „Bäuerliche Strukturen können wir nur dann erhalten, wenn die Agrarförderung für die kleinen Betrieben größer ist als für Großbetriebe“, sagte Volquardsen. „Dazu können bis zu 30 Prozent der Direktzahlungen eingesetzt werden. Gerade den mittelständischen Bio-Betrieben würde das zugutekommen.“

„Und wenn in Zukunft mehr Landwirte auf Bio umstellen sollen, dann müssen insgesamt mehr Mitteln für den Biolandbau zur Verfügung gestellt werden“, fügte der Geschäftsführer des Bioland-Landesverbands Jens Maßlo hinzu. „Bei den derzeitigen Preisen ist der Unterschied zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft einfach zu gering. Um die Kürzungen der EU für die Topf der Ökoförderung wieder auszugleichen und den Landwirten überhaupt eine verlässliche Perspektive bieten zu können, muss Deutschland 15 Prozent der Mittel aus den Direktzahlungen gezielt umschichten für den Ökolandbau und Agrarumweltmaßnahmen.“

Darüber hinaus forderte OkeEbsen eine Förderung für den Aufbau von regionalen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen. „Die Menschen wollen immer mehr bio und regional einkaufen“, sagte OkeEbsen. „Das sehen wir an unserem Hofladen. Der wird von unseren Kunden sehr gut angenommen. Hier können sie direkt sehen, wo die Produkte herkommen. Und wenn sie es wünschen, gehe ich mit den Kunden auch schon mal über den Hof.“ Wichtig sei für seinen Betrieb, dass es auch weiterhin Verarbeiter in der Region gebe. „Wenn die Menschen regionale Produkte wollen, muss das Fleisch auch bei einem Fleischer in der Region verarbeitet werden können“, sagte Ebsen. Darin sehe er in der aktuellen Entwicklung Handlungsbedarf für Förderpolitik.

Luise Amtsberg versprach, die Wünsche der Landwirte für ihre Politik im Bundestag mitzunehmen und sich dort dafür einzusetzen. „Die EU eröffnet uns die Möglichkeit, die Landwirtschaft in Deutschland ökologischer und nachhaltiger zu gestalten. Diese Möglichkeiten müssen wir nutzen und den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen“, sagte Amtsberg. „Mit unserem Aktionsplan für den Ökolandbau sind wir dafür auf dem richtigen Weg.“