Zu der Atommüll-Inspektion im AKW Brunsbüttel durch Vattenfall erklärt der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Dr. Konstantin von Notz:

Seit langem sind die Zustände, in denen Atommüll in den Katakomben unter den Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel gelagert werden, offenkundig: Dort liegt eine erhebliche Zahl von Fässern, die zum Teil bereits massiv verrostet sind. In einzelnen Kavernenbereichen kann der Zustand der dort eingelagerten Fässer aufgrund einer zu hohen Strahlenbelastung nicht einmal begutachtet werden. Daher ist die Inspektion durch die Betreiberfirma Vattenfall in Brunsbüttel ein lange überfälliger Schritt. Weitere Schritte zur genauen Einschätzung der Situation und Behebung der unhaltbaren Zustände müssen dringend folgen.

Weitere Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen müssen zwingend vorgenommen werden: Zusammen mit meinem Hamburger Fraktionskollegen Manuel Sarrazin forderte ich bereits im März 2012 Vattenfall in einem detaillierten Fragekatalog zur vollständigen Aufklärung und gegebenenfalls konsequenten Sicherung der Atommüll-Lagerung sowohl in Brunsbüttel als auch in Krümmel auf. Klare Antworten auf die von uns übermittelten Fragen bleibt Vattenfall bis heute schuldig.

Abermals zeigt sich dieser Tage, wie bedenkenlos seinerzeit mit den strahlenden Rückständen dieser Hochrisikotechnologie umgegangen wurde. Wenn nicht einmal der Betreiber sich traut, den strahlenden Müll zu sichten, ist dies bezeichnend. Die Horrorbilder wild verkappter, leckender Atomfässer aus der Asse mahnen: Es bedarf umgehend einer vollständigen, unabhängigen und öffentlichen Aufklärung sowie gegebenenfalls notwendiger Sicherungsmaßnahmen der strahlenden Hinterlassenschaften in Krümmel und anderswo.

Hintergründe zu dem an die Betreiberfirma Vattenfall übermittelten Fragenkatalog aus März 2012 finden Sie hier: https://von-notz.de/2012/03/pm-kriminelle-energie/.