Grüne Besuchergruppe und Scandlines-Vertreter vor dem Fähranleger in Puttgarden

Die grüne Besuchergruppe und Scandlines-Vertreter vor dem Fähranleger in Puttgarden.

Der grüne Bundestagsabgeordnete für Ostholstein und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Konstantin von Notz informierte sich mit grünen Kommunalpolitikerinnen aus Ostholstein bei einer Fährfahrt über den Fehmarnbelt über die Alternativen zu einer festen Querung. Jeweils rund 45 Minuten hin und zurück dauerte die Fahrt, während der Scandlines-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch die neuen Antriebs- und

Abgasreinigungstechnologie an Bord vorstellte. Konstantin von Notz zeigte sich „hoch beeindruckt, wie mit innovativen Steuerungskonzepten und Hybridtechnologie derart viel Schweröl eingespart und Abgase reduziert werden können. Die faszinierende Greenship-Technologie auf dem Fehmarnbelt könnte für viele Fährlinien zum klimafreundlichen Vorreiter werden. Beim Belttunnel drohen immer neue Planungspannen und Kostensteigerungen, hier und jetzt aber werden Fakten geschaffen: Statt eines schöngerechneten Prestigeprojekts in ferner Zukunft gibt es doch schon heute die günstigere, saubere und flexiblere Alternative.“

Pressebild - Konstantin von Notz MdB auf Fährfahrt über Fehmarnbelt Bildangabe von-notz.de

Der grüne Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz auf der Fahrt über den Fehmarnbelt.

Denn abermals zeigte sich im anschließenden Gespräch, auf welch unrealistischen und überholten Kalkulationen die Tunnelpläne beruhen. Demgegenüber ist „der Fährverkehr erprobt und rentabel, zugleich auch gewappnet für künftige Trends wie neuen Technologien oder auch Bedarfsschwankungen im Zuge des demografischen Wandels und der wirtschaftlichen Entwicklung. Ein leerer Tunnel hingegen will trotzdem erhalten werden und kostet umso mehr“, so von Notz.

Entsprechend wenig Sorgen machte sich der Geschäftsführer von Scandlines Deutschland, Dr. Gernot Tesch, selbst wenn eines Tages der Tunnel tatsächlich kommen sollte: „Wir können die Wirtschaftlichkeit auch darstellen, wenn wir gewisse Marktanteile verlieren. Es wäre daher ein Frevel von uns, den Verkehr einzustellen“

Pressebild Konstantin von Notz MdB und Gernot Tesch Scandlines Deutschland Bildangabe von-notz.de

Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer Scandlines Deutschland und Konstantin von Notz vor der modernisierten Hybridfähre am Anleger Puttgarden.

„Anstatt nach oft sehr riskanten Public Private Partnerships bei jedem neuen Wunschprojekt zu schreien, sollten gerade liberale und konservative Verkehrspolitiker sich einmal umschauen, wo schon heute eine wirtschaftliche Verkehrslösung funktioniert, ohne die öffentliche Haushalte auf Jahrzehnte zu belasten. Dann hätten wir auch eher die knappen Mittel, um endlich die wirklich bedeutenden Verkehrswege in Schleswig-Holstein zu sanieren, sei es der Nordostseekanal, bröckelnde Brücken, löchrige Landstraßen oder der öffentliche Nahverkehr in unseren städtischen Wachstumsregionen.“

Bei einem abschließenden Rundgang durch die vielen Konferenzräume, Cafés und Einkaufsräume an Bord zeigten sich die weiteren Vorteile einer Fährfahrt: „Entgegen aller schönen Werbebotschaften verbindet ein graue Tunneldurchfahrt viel weniger die europäische Beltregion, als eine Fährfahrt, auf der sich LKW-Fahrer und Touristen ihre Ruhepause nehmen, Familienfeiern und Tagungen stattfinden“, so eine Teilnehmerin der Gruppe.