Zur Ankündigung der Firma prd energy, im Erlaubnisfeld Schwarzenbek lediglich eine „konventionelle“ Erdöl-Förderung zu verfolgen, erklärt der Wahlkreisabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Dr. Konstantin von Notz:

Die bloße Ankündigung ist kein Grund zum Aufatmen, aber ein erster Teilerfolg. Umso wichtiger bleibt der Protest von Bürgerinitiativen und Kommunalpolitik.

Die ganze Fracking-Debatte zeigt doch nur, wie dank des bürgerfeindlichen Bergrechts eine ganze Region über Jahre verunsichert werden kann. Ohne eine konsequente Reform mit einem klaren Fracking-Ausschluss ist weiterhin Skepsis angebracht. Und nicht allein Fracking gefährdet unsere Landschaft, das beweist der knapp verhinderte Kiesabbau nahe des Billetals.

Statt nun nach dem Sankt Florians-Prinzip das Problem vor der eigenen Haustür für erledigt zu erklären, brauchen wir bundesweit ein modernes Bergrecht mit höchsten Standards für Umwelt, Vorsorge und Transparenz. Hier mauert die Große Koalition weiterhin, während die grüne Bundestagsfraktion einen glasklaren Reformvorschlag gemacht hat. Wir werden allen Abbau-Projekten weiterhin genau auf die Finger schauen.

Aus kommunalpolitischer Sicht ergänzt Klaus Tormählen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im lauenburgischen Kreistag:

Unabhängig davon, ob eine rein konventionelle Ölförderung oder die Fracking-Methode zum Einsatz kommt, befürchten wir erhebliche Belastungen des Grundwassers und eine massive Beschädigung von Wohnraum, Natur und Straßennetz. Dies ist von einer kleinräumigen und eng besiedelten Landschaft in keiner Weise zu verkraften. Hinzu kämen über viele Jahre Materialtransporte, Gefahren von Erdabsackungen, Gas- und Ölverpuffungen sowie der Austritt von radioaktivem Material und Giftstoffen.

Angesichts der geringen Fördermengen können die Folgen von neuen Explorationsmaßnahmen nicht verantwortet werden. Stattdessen müssen wir auch im Lauenburgischen die Nutzung regenerativer Energien und die Schonung des Ressourcenverbrauches erheblich vorantreiben.