Nach langem Hin und Her haben sich Abgeordnete der Großen Koalition über zusätzliche Lärmschutz-Mittel an Bahntrassen wie der Anbindung für die Feste Fehmarnbelt-Querung geeinigt. Eigentlich eine gute Nachricht – wenn nur dieses Versprechen nicht nach völlig intransparenten und willkürlichen Verhandlungen zustande gekommen wären und die finanziellen Folgen völlig ungeklärt blieben. Ganz abgesehen davon, dass es mit dem unnützen Prestigeprojekt so oder so lauter und teurer für die Menschen in Schleswig-Holstein würde.

Konstantins Statement findet Ihr hier:

Sicherlich ist lärmgeplagten Anrainern an allen Bahntrassen jede Erleichterung zu wünschen. Der Formelkompromiss der Großen Koalition ändert jedoch rein gar nichts am Grundproblem am Fehmarnbelt, er verschiebt lediglich die Symptome. Ob der Lärmschutz, für den wir seit Jahren kämpfen, tatsächlich kommt, ist weiterhin völlig offen.

Das unnütze Prestigeprojekt wird nur umso kostspieliger und auch noch so viel Lärmschutz ändert nichts an den sonstigen immensen Nachteilen für die Region: Zerschnittene Äcker und Ortskerne, abgeschnittene Regionalbahnhöfe, hohe Kosten für die Gemeinden. In jedem Falle wird es mit einem Belttunnel lauter und teurer für die Anrainerkommunen.

Die Bundesregierung verschleiert weiterhin die wahren Kosten und Folgen für die Region und verteilt lieber Beruhigungspillen. Nach dem intransparenten und unseriösen Gefeilsche mit Extrawürsten für Minister-Wahlkreise und ohne klare Gegenfinanzierung haben die Betroffenen eher noch mehr Grund zur Skepsis. Im Interesse der Region braucht es jetzt erst recht eine ergebnisoffene Gesamtprüfung und endlich eine aktualisierte Kostenprüfung. Diese fordern wir seit Jahren. Sie liegt bis heute nicht vor.