Am vergangenen Donnerstag besuchte ich mit meinem grünen Wahlkreiskollegen aus dem Landtag, Burkhard Peters sowie Mitgliedern der grünen Kreistagsfraktion zum zweiten Mal die von einem umstrittenen Bauprojekt gefährdete Uferregion in Römnitz – dieses Mal im Rahmen des grünen Ausschwärmtags zu Naturschutz-Fragen in ganz Schleswig-Holstein. Das überdimensionierte Vorhaben, das Kritikern zufolge gar nicht auf Ferienhäuser sondern auf Luxuseigentum abzielt, spaltet seit einiger Zeit schon die kleine malerisch am Ratzeburger See gelegene Dorfgemeinschaft.

Das langjährige Planverfahren konnte jüngst durch Unstimmigkeiten in den veröffentlichten Bauplänen, den Fund eines neuen Biotops sowie Änderungen im Landesnaturschutzgesetz erfolgreich angefochten werden. Denn die vorgesehen Bauten wären quer zum Uferverlauf auf einer wasserführenden Hanglage und inmitten einer ökologisch wertvollen und stark geschützten Biotopkette gelegen. Die Planungen ignorierten die planerischen, statischen und naturschutzrechtlichen Einwände geflissentlich und wurden folgerichtig (auch auf eine Abgeordnetenbrief an die Landesregierung hin) von der Oberen Naturschutzbehörde verworfen. Was lange währt, wird endlich gut?

Ratzeburger See Römnitz - naturnaher TourismusTrotz dieser Etappenerfolge wurde im Gespräch mit den Kommunalpolitikern und BI-Aktivisten André Franke und Axel Schulz deutlich: Das Verfahren zerüttet die Gemeinde und stellt die eigentlich urdemokratischen kommunalpolitische Mechanismen in einer der wenigen Gemeindeversammlungen aller Dorfbewohner auf eine harte Probe. Die Beharrlichkeit und fachlich intensive, genaue Arbeit gegen die Pläne des Bauprojektes muss gerade jetzt aufrechterhalten werden: hart in der Sache aber fair im Umgang und korrekt in den Verfahren.

Das Bauprojekt in Römnitz werden wir als Wahlkreis- und Kreistagsabgeordnete weiter verfolgen. Denn aufgrund des massiven Einschnitts in die idyllische Ufersilhouette betrifft diese Entscheidung die ganze Seeregion. Als negativer Präzedenzfall für ähnliche Spekulationsprojekte strahlt dieser Fall jedoch über die Kreisgrenzen hinaus, ähnliche Luxusvorhaben gibt es in ganz Deutschland. Dabei zeigt sich schon heute in der Region, dass ein naturnaher Regionaltourismus, der sich in Landschaft und Dorfgemeinschaften einfügt, durchaus möglich ist. Ökonomie und Ökologie, Lebens- und Urlausqualität gehen hier Hand in Hand.

Hier findet Ihr einen Artikel in den Lübecker Nachrichten vom 20. Mai (kostenpflichtig/für Abonnenten): ln-online.de/Lokales/Lauenburg/Aus-fuer-Ferienhaus-Projekt-in-Roemnitz