Wieder einmal kommen Hiobsnachrichten vom Fehmarnbelt. Beim fragwürdigen Großprojekt einer festen Fehmarnbelt-Querung zeichnen sich weitere Verzögerungen ab – derweil lenkt das Bundesverkehrsministerium ab, indem es die allzu oft berechtigten Anwohnerproteste für die eigenen Planungsprobleme verantwortlich macht. Hier findet Ihr mein Statement:

Abermals drohen sich Planung und Bau der festen Fehmarnbelt-Querung zu verzögern – nun könnte frühestens Ende 2020 am Fehmarnbelt losgebuddelt werden. Und angesichts der erheblichen Probleme bei Projektierung und Finanzierung dürfte damit das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein. Die Region droht damit auf Jahre hinaus durch eine Großbaustelle von Zugreisenden und Feriengästen abgeschnitten zu werden – wie das dem örtlichen Tourismus nutzen soll, erschließt sich einem nicht wirklich.

Statt auf Landesplaner und Anrainer zu zeigen, sollten die Projektbefürworter sich an die eigene Nase fassen: Vom Trassenverlauf über Tunnelsicherheit und Lärmschutz bis zur maroden Sundquerung – entgegen aller Warnungen wurden offenkundige Planungsfehler in Kauf genommen, nun darf man sich über die hausgemachten Verzögerungen nicht beschweren. Ein von Beginn an so verkorkstes Großprojekt lässt sich mit noch so viel Kräften beim besten Willen nicht mehr retten.

Umso absurder ist der Versuch des Bundesverkehrsministers, die Verantwortung auf die zurecht besorgten Anwohner zu schieben. So reformbedürftig das deutsche Planungswesen auch ist, die zahlreichen Betroffenen haben mit triftigen Einwänden nur von ihrem guten Beteiligungsrecht Gebrauch gemacht. Diese Fragen sind öffentlich in aller Gründlichkeit zu klären. Solange nicht alle Fakten in einer ergebnisoffenen Prüfung auf den Tisch kommen, werden die Probleme am Fehmarnbelt sicher nicht kleiner.