Am 12.5. ist der internationale Tag der Pflege. Aus diesem Anlass organisieren Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Info-Stände und besuchen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in ganz Deutschland. Ziel ist es, auf die großen Herausforderungen in der Pflege aufmerksam zu machen und sich vor Ort über die Personal- und Arbeitssituation zu informieren.

Die schleswig-holsteinische Abgeordnete Ingrid Nestle wird im Rahmen der „Grünen Pflegewoche“ am 24.05.2018 das Magna Pflegeteam in Barmstedt besuchen. Hier wird Intensivpflegebedürftigen ein Leben in der eigenen Häuslichkeit ermöglicht, wobei Pflegefachkräfte ihren originären Aufgaben nachgehen können. Dies und eine besondere Wertschätzung des Personals sind Gründe dafür, dass immer mehr Pflegekräfte hier arbeiten. Dazu Ingrid Nestle: „Es ist ein großartiges Konzept, das Patienten und Pfleger in den Mittelpunkt stellt.“

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen zeigt, dass der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte leergefegt ist. Dabei stellt sich die Personalsituation regional sehr unterschiedlich dar: Schleswig-Holstein belegt im Vergleich offener Stellen zu arbeitslosen Krankenpflegefachkräften den neunten Platz. In der Krankenpflege fehlen 511 Pflegefachkräfte. Auf 100 offene Stellen kommen nur 42 Bewerberinnen und Bewerber. Zudem geht die Zahl der Auszubildenden in der Krankenpflege im Vergleich zu 2014 zurück – ein problematischer Zustand mit Blick auf die Zukunft. In der Altenpflege ist die Situation sogar noch drastischer – hier sind 1.094 Stellen unbesetzt und nur 19 arbeitslose Pflegefachkräfte kommen auf 100 freie Stellen.

Hierzu erklärt der schleswig-holsteinische Abgeordnete Konstantin von Notz: „Es ist dringend notwendig, die regionalen Unterschiede in der Pflege in den Blick zu nehmen. Vergleichende Daten– z.B. zu Pflegebedürftigen, Angeboten, Personal – liegen bundesweit hierzu jedoch nicht vor. Um die lokal sehr unterschiedlichen Pflegesituationen anzugehen, brauchen Landkreise und Städte Informationen darüber, wie die Nachfrage, das Angebot und der Pflegepersonalbedarf vor Ort aussehen.

Die Grüne Fraktion hat Anträge für Pflege-Sofortprogramme in den Bundestag eingebracht, in denen sie zusätzliche 50.000 Pflegefachkräfte für die Alten- und Krankenpflege fordern.

„Die Umsetzung muss mit stärkeren Anreizen verbunden sein, um die Rückkehr in den Beruf und die Aufstockung auf Vollzeit zu erleichtern. Um in diesem anspruchsvollen Beruf gerne arbeiten zu können, gehören zudem bessere Weiter- sowie Fortbildungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen dazu, welche die menschliche Zuwendung ermöglichen“, so die schleswig-holsteinische Abgeordnete Luise Amtsberg.