Zu der jüngsten Ankündigung der Deutschen Bahn, dass es innerhalb Schleswig-Holsteins keinen Haltepunkt der Eurocity-Züge von Hamburg nach Kopenhagen geben wird, erklärt Konstantin von Notz, schleswig-holsteinischer Bundestagsabgeordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag: 

Seit Jahren warnen die Kritiker vor der Gefahr, dass Schleswig-Holstein durch den Bau der festen Fehmarnbelt-Querung zu einem reinen Transitland degradiert wird. Diese Befürchtung hat die Deutsche Bahn nun endgültig bestätigt. Die Entscheidung ist schlicht eine Katstrophe. 

Bereits ab Mitte Dezember wird es nach ihren Plänen keinen Halt der Eurocity-Züge von Hamburg nach Kopenhagen in Schleswig-Holstein mehr geben. Reisende, die beispielsweise berufsbedingt von Flensburg nach Kopenhagen pendeln müssen, sehen in die Röhre – für die nächsten neun Jahre! 

Immer deutlicher wird: Wenn überhaupt, ist das ökologische und ökonomische Hochrisikoprojekt feste Fehmarnbelt-Querung ein Gewinn für die Metropolen Hamburg und Kopenhagen. Doch der Preis für die Verkürzung der Fahrtzeit um gerade einmal eine halbe Stunde ist bei Weitem zu hoch. Das Land Schleswig-Holstein und seine Bürgerinnen und Bürger sind die großen Verlierer. 

Die Zeche für die völlig verkorkste Planung am Fehmarnbelt zahlen die Umwelt, die Bewohnerinnen und Bewohner Fehmarns, die Anrainer entlang der Strecke, die Pendlerinnen und Pendler aus Schleswig-Holstein und die Steuerzahler, die die exorbitant gestiegenen Kosten tragen müssen.

Die Deutsche Bahn muss ihre Pläne zwingend überdenken. Hierfür muss sich Verkehrsminister Buchholz einsetzen. Insgesamt wird noch einmal deutlich, wie miserabel die bisherigen Planungen und kurzsichtig das Vorgehen der Bundesregierung am Belt war und bis heute ist.