Zum heutigen „Global Recycling Day“ erklärt Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen für den Wahlkreis 10:

Der Global Recycling Day wurde eingeführt, um auf die Umweltverschmutzung durch Müll und für Recycling hinzuweisen. Mit jährlich 226,5 Kilogramm pro Kopf, davon 38,5 Kilogramm Plastikmüll, ist Deutschland europäisches Schlusslicht bei der Vermeidung von Verpackungsmüll. Das wollen wir Grüne ändern. Die Zeit drängt. 

Denn Müll gelangt häufig in die Umwelt: Mikroplastik findet sich inzwischen nicht nur in unseren Meeren, im Boden und der Luft wieder, sondern wurde bereits in vielen Tierarten wie Krebsen, Fischen oder Regenwürmern nachgewiesen. Auch Menschen nehmen im globalen Durchschnitt pro Woche bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf, was etwa einer Kreditkarte entspricht.

Inzwischen haben die EU und einige europäische Nachbarn Deutschland in Sachen Kreislaufwirtschaft überholt. Die Bundesregierung verspricht eine Verbesserung der Situation durch die Umsetzung neuer EU-Regelungen. Praktische Auswirkungen hat dies bisher nicht. Die Corona Pandemie verschärft das Problem zusätzlich: Wegen der Corona-Krise fällt in privaten Haushalten durchschnittlich 10 Prozent mehr Verpackungsmüll an. 

Es ist fatal, dass die Bundesregierung bei dem Thema so passiv bleibt. Dass die Förderung von Müllvermeidung, Kreislaufwirtschaft und Recycling im jüngsten Konjunkturpaket der Bundesregierung nicht vorkommt, ist eine verpasste Chance.

Hintergrund:

Mit einem grünen Aktionsplan gegen Plastikmüll hat die Grüne Bundestagsfraktion ein Gesamtkonzept für effektiven Ressourcenschutz und eine echte Kreislaufwirtschaft vorgelegt. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/files/beschluesse/180925-Fraktionsbeschluss_Plastikmu__ll.pdf