Zur Mitteilung der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) des Bundes bezüglich des zukünftigen Ausbaus des Elbe-Lübeck-Kanals erklärt Konstantin v. Notz, stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen Bundestagsfraktion und Wahlkreisabgeordneter für die Region:

„Ich begrüße die Entscheidung der zuständigen Generaldirektion, den Ausbau des Kanals bis zum Abschluss der Bedarfsplanüberprüfung im nächsten Jahr ruhen zu lassen, gleichzeitig den dauerhaften Betrieb zu sichern, ausdrücklich. Der bisher geplante Neubau von Schleusen, Vertiefungen der Fahrrinne und die Verbreiterung des Kanals sind damit vorerst vom Tisch.

Es ist gut, dass das völlig überdimensionierte Projekt endlich auf den Prüfstand kommt und in Sachen Ausbau-Planung endlich die Rationalität einzieht, die man viel zu lang vermisste. Dafür haben wir uns als Grüne in den vergangenen Jahren vehement eingesetzt.

Ich bin mir recht sicher, dass die Überprüfung deutlich zeigen wird, dass die bisherigen Pläne aus verkehrlicher Sicht unnötig und sowohl aus haushälterischer wie ökologischer Sicht fragwürdig sind.

Als Grüne bleiben wir dabei: Die vielen, vielen Millionen Euro, die bislang unter anderem für die Verbreiterung des Kanals vorgesehen waren, können weitaus sinnvoller genutzt werden. Das hat offenbar auch das FDP-geführte Bundesverkehrsministerium erkannt.

Statt die bisherige, völlig überdimensionierte Fehlplanung fortzuführen, gilt es nun, eine an echten verkehrlichen Bedarfen orientierte Analyse durchzuführen und sich über mögliche Alternativen zum bisherigen Ausbau Gedanken zu machen. hierbei müssen auch naturschutzrechtliche und touristische Belange sehr viel stärker als bisher berücksichtigt werden.“ 

Oliver Brandt, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag Herzogtum Lauenburg, ergänzt:

„Das größte Potenzial für unseren Kreis steckt in der touristischen Nutzung des Kanals, besonders im Radverkehr. Nachdem 2021 drei Schleusen des Elbe-Lübeck-Kanals in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen wurden und die GDWS jetzt erklärt hat, den dauerhaften Betrieb des Kanals zu sichern, sollten  nunmehr alle Akteure auf Basis der neuen Sachlage zusammenarbeiten, um dieses Potenzial zu heben.“